„Wenn nicht jetzt, wann dann!“ sagte sich Monika Nietmann und absolvierte in diesem Jahr im Michaeliskloster Hildesheim die Ausbildung zur Lektorin. In einem festlichen Gottesdienst vergangenen Sonntag in der Escheröder Paul-Gerhardt-Kirche wurde sie in ihr Amt eingeführt. Die Dreieinigkeitskeitskirchengemeinde mit Escherode, Nieste und Nienhagen und die Region Mitte sind nun ihr Arbeitsgebiet, wo sie als Lektorin Gottesdienste halten wird.
Seit rund zwölf Jahren ist Monika Nietmann im Kirchenvorstand aktiv. In ihre neue Aufgabe sei sie durch die Konfirmandenarbeit schon hineingewachsen, erzählt sie: 2004, als die eigenen Kinder den Konfirmandenunterricht besuchten, hat sie dort bereits mitgewirkt. Sie hielt kleine Andachten und begleitete die Konfirmandenfreizeiten. Damit hörte sie auch nicht auf, nachdem ihre drei Kinder längst konfirmiert waren, und steht immer noch bei Bedarf als Helferin zur Verfügung.
Es macht ihr Freude, vor der Gemeinde zu sprechen, und bisher habe sie auch ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten. Wenn ihre Zuhörer*innen hinterher sagen „ich habe mich in deinen Worten wiedergefunden“ oder „du hast uns gut abgeholt“, dann tue das gut und motiviere, beschreibt es Monika Nietmann. Lektor*innen greifen auf so genannte Lesepredigten zurück, die sie aber individuell gestalten können. Sie versuche dann immer, auch eigene Erfahrungen mit einzubauen, um authentisch zu sein. Das kommt gut an.
Auch mit Familie – Lektorin Nietmann ist inzwischen auch Großmutter – und Berufstätigkeit im Öffentlichen Dienst findet sie Zeit fürs Ehrenamt. „Die Zeit nehme ich mir“, sagt sie und ist überzeugt, „wenn man will, kann man Zeit für die Allgemeinheit haben.“
Die Predigt in ihrem Einführungsgottesdienst hielt sie selbst. Pastorin Gundula Albroscheit überreichte ihr die Urkunde des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Göttingen-Münden. Von jedem Mitglied des Kirchenvorstandes erhielt Monika Nietmann je eine Sonnenblume mit einem Segenswunsch und auf diese Weise einen Sonnenblumenstrauß, der symbolisch dafür steht, dass mit der neuen Lektorin in der Gemeinde die Sonne scheinen möge.