Fotografieren macht Freude, aber Malen ist faszinierend, denn dabei schaffe man etwas ganz Eigenes. So beschreibt Marita Hoffmann aus Hann. Münden, wie sie vom Bildermachen mit der Kamera zum Kreieren mit Farbe und Pinsel kam. Eine Auswahl ihrer Bilder ist bis zum 27. Juli in der St. Blasius Kirche in Hann. Münden zu sehen, Ziegelstraße, geöffnet täglich von 11 bis 17 Uhr (Eintritt frei). Die Eröffnung der Ausstellung wird im Gottesdienst am 26. Mai gefeiert, der um 10 Uhr beginnt.
„Augenblicke“ lautet der Titel der Ausstellung. Das Motto, „der Mensch gemacht, weil wohl bedacht“ sei durchaus doppeldeutig gemeint, sagt die Hobbymalerin. In einem Haus, unter einem Dach finden Menschen Schutz. Zugleich sind sie aber auch von Gott behütet und beschützt. Marita Hoffmann ist in der Stadtkirchengemeinde Münden aktiv. Dunja Christokat vom Blasius-Ausschuss hatte eher per Zufall erfahren, dass sie auch malt und, nachdem sie die Bilder gesehen hatte, die Hobbymalerin zu einer Ausstellung eingeladen.
Häuser, gern in skandinavischen Landschaften, hat die Hobbymalerin mit Acrylfarbe auf Leinwand errichtet. Mal spielt das Gebäude die Hauptrolle, mal ist es das Zusammenspiel der Farben von Natur und Bauwerk. Sie zeigt farbenfrohe Menschen, die unter einem Dach zusammenkommen oder in einem Boot unterwegs sind, und lustige Portraits.
Mit dem Malen begonnen habe sie vor etwa fünf Jahren, erzählt Marita Hoffmann. Schon lange davor war sie von den Arbeiten meist regionaler Malerinnen und Maler fasziniert, besuchte Ausstellungen und drückte „mir so manches Mal die Nase platt an einem Schaufenster, hinter dem wunderschöne Acrybilder zu sehen waren“. Dabei sei sie zugegebenermaßen auch etwas neidisch gewesen, denn sie selbst hielt sich für zeichnerisch völlig unbegabt. Ein Gespräch mit einer Malerin gab den Ausschlag, dass Marita Hoffmann es dann doch wagte. Ein Kunstkurs sollte die Basis legen, seitdem probiert die Mündenerin für sich allein, wohin ihre kreative Reise geht. Reisegefährten waren hier auch schon kleinformatige Aquarellbilder und Zeichnungen von lustigen Igelfiguren, die zum Teil ebenfalls in der Ausstellung zu sehen oder als Grußkarten erhältlich sind.
Bis ein Bild fertig ist, kann es mehrmals übermalt sein, sagt sie und zeigt auf eines in der Ausstellung, dem sie am liebsten noch ein paar beherzte Pinselstriche geben würde: „Das würde ich heute mit viel kräftigeren Farben malen.“ Beim Malen achte sie immer sehr auf die Details. Danach müsse sie manchmal zehn Mal an einem Bild vorbei gehen, bis ihr auffalle, was noch anders werden sollte.
Die Inspiration liefert die Natur, wo Marita Hoffmann nach wie vor gern mit der Fotokamera unterwegs ist. Gemalt wird bei schlechtem Wetter, sonst geht es nach draußen, sagt sie schmunzelnd. Die Fotos sind dann Anregungen und Gedächtnisstütze für das Neue, das sie in ihren Bildern schafft.
Fast immer malt Marita Hoffmann gegenständlich. In der Ausstellung gibt es aber auch ein experimentelles Bild, mit dem sie die Besucher*innen zum Interagieren einlädt: Wer sieht was in diesen Farbschattierungen? Das kann in der Ausstellung auf einer kleinen Tafel notiert werden, sodass andere Betrachter*innen wie in einem Suchbild herausfinden können, ob sie das Gleiche erkennen.