Rund 4,7 Millionen Euro werde es kosten, das Gebäude des Kirchenamtes Göttingen-Münden (KA), Düstere Straße 19 in Göttingen, grundlegend zu sanieren. Das skizzierten Steffen Creydt, Leiter des KA, und Peter Friele, Abteilungsleiter Bauen und Liegenschaften im KA, in der jüngsten Sitzung der Synode des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Göttingen-Münden. Die Synode stimmte mit 64-Ja-Stimmen und einer Gegenstimme bei 3 Enthaltungen für das Vorhaben.
Das Gebäude stammt aus den 1960er Jahren, energetischer Zustand, Brandschutz, Barrierefreiheit und den Stand der Technik nannte Friele als absolut unzureichend. Sanitäre Anlagen gibt es nicht auf jeder Etage, es fehlt ein zweiter Rettungsweg. Keller und Dachgeschoss können nicht genutzt werden. Der ganze Wandel einer Verwaltung mit Digitalisierung, vielen Teilzeitstellen, aber auch Home Office ist mit der veralteten Gebäudestruktur nicht mehr kompatibel.
Man habe zu wenig Platz. Das KA ist derzeit auf mehrere Standorte verteilt, Ziel sei es, alle in ein Haus zu holen, ergänzte Creydt. Die so genannte Skelettbauweise des Hauses ermögliche zudem, bei der Neugestaltung auch künftige Änderungen mit einzuplanen. Die Bauweise erlaube es, flexibel Wände herausnehmen und einziehen zu können. So ließen sich etwa, wenn irgendwann wieder weniger Raum benötigt werde, Teile des Gebäudes auch vermieten. Mit einem Treppenhaus und einem Fahrstuhl außen am Gebäude würde man die Etagen unabhängig voneinander erschließen können.
Die Kosten könnten durch Rücklagen, die seit Jahren gebildet wurden, sowie über einen Kredit mit 30jähriger Laufzeit über den Haushalt des Kirchenamtes aufgebracht werden. Man würde umgekehrt dann auch Mietkosten für das jetzt ausgelagertes Liegenschaftsamt sparen, und auch Einsparungen beim Energieverbrauch seien zu erwarten.
Der Standort in der Düsteren Straße sei sehr gut erreichbar. Die Sanierung auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit ausgelegt.
Auch Alternativen zur Rundum-Sanierung wurden skizziert: Mit kleineren Reparaturen komme man perspektivisch nicht weiter. Wolle man eine Immobilie kaufen, müsste man diese erstmal finden. Ein Neubau würde rund 6 Mio.Euro kosten, vorausgesetzt es gäbe ein Grundstück in ähnlich zentraler Lage, was in Göttingen nicht in Sicht ist.
Zurzeit werde ein Ausweichquartier gesucht, so Creydt auf Nachfrage, denn für die Zeit der Bauarbeiten müssen alle Mitarbeitenden umziehen. Vom Finden eines Interim-Standortes hänge dann der weitere Zeitplan ab. Creydt: „Tendenziell wünschen wir uns, im 1. Halbjahr 2025 umzuziehen und dann 1,5 Jahre später wieder ins sanierte Haus zurück.“