Für seine außergewöhnlichen Verdienste in der Kirchengemeinde Rosdorf und im Kirchenkreis Göttingen-Münden hat Superintendent Dr. Frank Uhlhorn Rolf Günther mit dem Silbernen Facettenkreuz der Landeskirche Hannovers ausgezeichnet.
Rolf Günther war viele Jahre als Ehrenamtlicher das Gesicht des Bauausschusses des Kirchenkreises. Als Vorsitzender hat er die Arbeit dort entscheidend geprägt. Es war ein glücklicher Umstand für den Kirchenkreis, dass er als Chef eines angesehenen Malerbetriebes bereit war, sich mit seinem umfassenden handwerklichen Fachwissen im Bauausschuss zu engagieren. Er verstand es, die bescheidenen Mittel, die der Bauausschuss zu vergeben hatte, gezielt zu verteilen. Mit seinem pragmatischen Blick für die Notwendigkeiten konnte er die anderen Mitglieder des Bauausschusses überzeugend beraten, für was die gestellten Anträge auf Bauergänzungszuweisung sinnvoll sind, weil damit Bausubstanz erhalten werden kann. Nicht selten hat er darauf hingewiesen, dass Kostenansätze zu hoch waren und so unnötige Ausgaben verhindert. Und wenn es gar nicht anders ging hat er selber Hand angelegt – nicht nur in seiner eigenen Gemeinde. Durch die fachliche Beratung von Rolf Günther hat der Kirchenkreis die bescheidenen Baumittel äußerst effektiv einsetzen können. Er ist ein Mann der Tat, das Reden hat der 79-Jährige lieber anderen überlassen. Er hatte immer ein offenes Ohr, wenn die Verwaltung im Kirchenamt Beratung brauchte, wenn es um die Einschätzung der Wichtigkeit und Bedeutung eines Bauantrages ging, genauso wie er auch deutliche Worte fand, wenn ihm eine Maßnahme übertrieben erschien. Auch nachdem er vor etlichen Jahren seinen Betrieb an seinen Sohn übergeben hat, hat er weiterhin aktiv die Arbeit im Bauausschuss begleitet. Der Kirchenkreis hat Herrn Günther viel zu verdanken!
Rolf Günther und sein Wirken in der Kirchengemeinde Rosdorf
Rolf Günther wurde 1994 in den Kirchenvorstand von St. Johannis Rosdorf gewählt. Er trat die Nachfolge von Malermeister Reinhard Bremer an, der bei einem Autounfall tödlich verunglückt war.
Gleich nach seinem Antritt als Kirchenvorsteher wurde die länger geplante Orgelrenovierung in Angriff genommen. Obwohl hier die Hauptarbeit natürlich beim Orgelbauer lag, stand Rolf Günther mit fachmännischem Rat immer zur Verfügung und organisierte die Gewerke, die für die restlichen Arbeiten zuständig waren.
Die große Innenrenovierung der Rosdorfer Kirche begann im Januar 2007 mit dem Ausräumen der beweglichen Gegenstände der Kirche. Anschließend wurden alle Kirchenbänke aus der Kirche ausgebaut, ein Teil eingelagert und der andere zu Rolf Günther in die Malerwerkstatt gebracht, und hier von der alten grauen Farbe befreit, aufgearbeitet und anschließend so behandelt, dass das Eichenholz wieder in seiner natürlichen Farbe sichtbar war.
Das Aufbauen des Gerüstes in der Kirche wurde von ihm genauso begleitet, wie die gesamten Arbeiten zum Schutz des Altarbildes und der Orgel. Das Abnehmen der Apostelfiguren von der Kanzel übernahm Rolf Günther persönlich, sowie auch die mehrfache und sehr behutsame Reinigung dieser Figuren.
Die Malerarbeiten an der Empore und an der Altarwand wurden von den drei Rosdorfer Malerbetrieben gemeinsam ausgeführt. Die Koordination wurde von Rolf Günther übernommen.
Nachdem alle Bänke wieder eingebaut, die Apostelfiguren wieder an der Kanzel angebracht und die Schutzhüllen vom Altarbild und von der Orgel entfernt waren, mussten noch die hölzernen Ornamente an der Altatrwand zur Sakristei, an der Pfeilern der Empore und an der Kanzel vergoldet werden. Dieses wurde von Rolf Günther auf eine spezielle Art und Weise sehr ausdauernd und exakt ausführt.
Durch Rolf Günthers umsichtiges Handeln und Organisieren, das Koordinieren der Gewerke, seine große Fachkompetenz sowie seine ständige Präsenz auf der Baustelle, konnte am 6.5.2007 die Konfirmation in der wunderschön renovierten Kirche stattfinden.
Doch die Kirche blieb eine Baustelle. Nachdem die Innenrenovierung abgeschlossen war, begann die Außensanierung des Kirchturms. Rolf Günther war präsent und durch die guten Kontakte zu anderen Handwerksbetrieben und auch Transportbetrieben war eine kurzfristige Umorganisation der Gewerke erst möglich.
Die ersten Planungen zur Renovierung des Gemeindehauses begannen 2017. Damals waren alle Beteiligten noch von der Modernisierung und Instandsetzung des Gemeindesaales, der Küche und der Sanitäranlagen ausgegangen. Auch sollte eine PV-Anlage auf dem Dach des Gemeindehauses aufgebaut werden. Rolf Günther übernahm im Auftrag des Kirchenvorstandes die Kontaktaufnahme mit den Kreditinstituten und dem Architekten. Gemeinsam mit Reinhard Lott und Mitgliedern des KV wurden Arbeitskreise zur weiteren Planung gebildet. Vor der Kirchenvorstandswahl 2018 entschied sich der amtierende KV, die Planungen bis nach der Wahl ruhen zu lassen, um den neuen KV in die weiteren Schritte mit einzubeziehen und die Finanzierung mitzutragen. Durch die Änderung der Rahmenbedingungen durch das Gebäudemanagement des KK in Bezug auf Gemeindehäuser, musste der Umbau nochmals überdacht werden. Rolf Günther in Zusammenarbeit mit Reinhard Lott, machten daher den Vorschlag, die Sanitäranlagen in die Pfarrscheune zu verlegen, die dann freien Räume umzubauen und das Büro der Pfarramtssekretärin in diesen neuen Raum zu verlegen. Der Kirchenvorstand zeigte sich hiermit einverstanden und so wurde nach vielen Vorgesprächen und Planungen der Bauantrag im Oktober 2019 gestellt. Nachgereicht werden musste der Entwässerungsantrag für das Gemeindehaus und im Juni 2020 wurde dann endlich die Baugenehmigung vom Landkreis erteilt und der Umbau konnte in der akuten Zeit der Corona-Pandemie beginnen.
Dieser Umbau hat viele unerwartete Schwierigkeiten und Probleme mit sich gebracht und so hat es bis zum 7. November 2022 gedauert, bis die endgültige Bauabnahme erfolgen konnte. Rolf Günther war in dieser Zeit unermüdlich vor Ort und hat den Handwerkern über die Schulter geschaut, hat akribisch Buch geführt, damit der Finanzrahmen eingehalten wird. Durch diese Renovierung konnte in den ehemaligen und ungenutzten Jugendräumen der alte Pfarrscheune, eine moderne barrierefreie Sanitäranlage entstehen und ein ebenso barrierefreies Pfarrbüro im Gemeindehaus. Die jetzt zeitgemäße und großzügige Küche ist für Vermietungen des Gemeindesaales gut gerüstet.
Paralell dazu begannen Anfang November 2022 die Umbauarbeiten im alten Pfarrhaus, damit ab 1.1.2023 die Vermietung der unteren Etage -vormals Pfarrbüro und Pfarrdiensträume- erfolgen konnte. Auch dieses wurde von Rolf Günther geleitet, unterstützt von Reinhard Lott.
Diese Umbauarbeiten konnten bis zum 14.12.2022 abgeschlossen werden und die Räume an den neuen gewerblichen Mieter übergeben werden.
Diese ganzen Sanierungs/Renovierungs/Umbaumassnahmen wären ohne Rolf Günthers Einsatz und fachliche Kompetenz nicht möglich gewesen. Die Kirchengemeinde hat durch Rolfs unermüdlichen Einsatz eine zeitgemäße und gute Qualität ihrer Gebäude geschaffen und erhalten können. Hierfür sind wir Rolf Günther zu großem Dank verpflichtet.