Vier Jahre lang war Gunda Hansen Pastorin für die Gemeinden Hedemünden-Oberode und Wiershausen-Lippoldshausen. Mit Ende April verabschiedet sie sich aus der Region und bricht auf nach Freistatt, wo sie eine neue Aufgabe bei Bethel im Norden gefunden hat. Am Sonntag, 30. April, wird Superintendent Thomas Henning Pastorin Hansen entpflichten. Der Gottesdienst findet in der Michaeliskirche Hedemünden statt und beginnt um 14 Uhr. Dazu gibt es viel Musik von Kreiskantorin Gabriele Renneberg, dem Posaunenchor Hedemünden-Gimte und der Lobpreisband KlangWeg. Anschließend findet rund um die Kirche ein Empfang mit Verköstigung statt. Alle, die sich von Gunda Hansen verabschieden möchten, sind dazu herzlich eingeladen.
Aus dem Münsterland war Gunda Hansen vor gut vier Jahren nach Hedemünden gekommen. Mit zwei bis drei Gottesdiensten fast an jedem Wochenende lag hier einer der Schwerpunkte ihrer Arbeit in der Region. Die Verwaltungsaufgaben machten einen weiteren großen Anteil ihrer Arbeit aus. Besonders wichtig seien ihr immer die Besuche bei Menschen zuhause gewesen, sagt sie. Zu Geburtstagen kam sie gerne, machte Krankenbesuche und Sterbebegleitung, wann immer die Menschen das wünschten. Auch in der Zeit der Corona-Pandemie hat sie sich davon nicht abhalten lassen: Notfalls durchs Fenster oder im Treppenhaus mit vier Metern Abstand und Maske – der persönliche Besuch wurde irgendwie ermöglicht. „Auf diesen Besuchen lag Segen, weil das einfach schöne, intensiver Gespräche waren über alles, was im Alltag freut und schmerzt. Ich habe die Begegnungen immer mit einem Gebet abgeschlossen, um auch noch einmal alles vor Gott zu sagen und sich ihm anzuvertrauen. Dann geht man mit Gott. So ein Gespräch darf nachwirken, das habe ich immer sehr, sehr gerne gemacht.“
Mit den Nachbargemeinden hat sie daran gearbeitet den Kirchengemeindeverband auf den Weg zu bringen als Bereich Mitte im alten Kirchenkreis Münden. Die Gespräche mit den Kolleg*innen Andreas Risse, Almuth de Buhr-Böckmann und Ann-Karin Wehling seien sehr bereichernd gewesen, sagt sie. Schnell habe man Vertrauen aufgebaut, sich gut verstanden und gemerkt: „Wir haben viele Möglichkeiten, wenn wir uns zusammenschließen.“ Praxis ist das mit Diakon Andreas Litzke, der für die Region Mitte zuständig ist, bereits in der Konfirmandenarbeit. Ein gemeinsamer Gemeindebrief für Gimte, Hedemünden, Wiershausen ist in Planung. Dann braucht man nur noch ein Redaktionsteam, und in allen Ortschaften können die Leser*innen sehen, was bei den Nachbarn so los ist und sind dazu eingeladen.
Ihre künftige Wirkungsstätte ist eine diakonische Einrichtung von Bethel. In Freistatt leben Menschen mit psychischen Problemen, es gibt eine Art Internat für Kinder und Jugendliche und ein Seniorenheim. Ein besonderes Augenmerkt liegt auf nichtsesshaften Menschen: Für diese wird dort einmal im Jahr ein Treffen organisiert mit Gottesdiensten und Öffentlichkeit, das ihnen eine Plattform bietet, ihre Belange zu Gehör zu bringen. Nichtsesshafte können im Alter dort auch wohnen und sie können dort ihre letzte Ruhestätte finden. Eine kleine Gemeinde gehört ebenfalls zu Gunda Hansens künftigen Aufgabenbereich. Insgesamt erwartet sie dort eine sehr intensive Arbeit mit den Menschen und weniger Arbeit allein am Schreibtisch. Gunda Hansen: „Ich freue mich auf die Gemeinschaft. Das Thema von Bethel ist, Gemeinschaft verwirklichen. Feste, Gottesdienste, Reisen und anderes gehören dazu, der Zuspruch, dass dein Leben Sinn hat.“
Die Konfirmationen hier in der Region schließt Gunda Hansen noch ab, das ist ihr wichtig. Auch, wenn sie am 7. Mai bereits in Freistatt arbeitet, wird sie für die Konfirmation noch einmal nach Lippoldshausen kommen.