Ein Weihnachtsoratorium im Sommer? Beim 10. Bach-Fest kommen vom 24. bis 26. Mai fünf geistliche und weltliche Kantaten Johann Sebastian Bachs in der Göttinger St.-Jacobi-Kirche zur Aufführung. Darunter auch die Kantate „Tönet, ihr Pauken“ (BWV 214), die Bach später – umgeschrieben – in sein Weihnachtsoratorium integrierte.
Im Jahr 2020 begann Kantor Stefan Kordes unter seiner Leitung mit der Fest-Reihe, in der die Jacobikantorei, der Kammerchor sowie das Göttinger Barockorchester bereits mehr als 60 der 200 Kantaten Bachs einem Publikum näherbrachten.
Im Jahr 2020 begann Kantor Stefan Kordes unter seiner Leitung mit der Fest-Reihe, in der die Jacobikantorei, der Kammerchor sowie das Göttinger Barockorchester bereits mehr als 60 der 200 Kantaten Bachs einem Publikum näherbrachten.
Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder hebt in ihrem Grußwort diese beeindruckende Leistung der Musiker:innen als wertvollen kulturellen Beitrag hervor: „Unser musikalisches Kulturgut ist ein Schatz, in dem menschliches Genie, Kunstfertigkeit, Kapazität zu tiefen emotionalen Erfahrungen und geistlichen Erkenntnissen tradiert werden. Wenn wir auf diesen Schatz zurückgreifen und diese Musik heute zur Aufführung bringen, dann entfaltet er erneut seine Wirkung: als Kraftquelle und als Hoffnungslicht in einer Welt, deren Bedrohungen uns den Mut rauben.“
Das Bach-Fest beginnt am Freitag, 24. Mai, mit den Kantaten „Wir danken dir“ (BWV 29) und „Zerreißet, zersprenget, zertrümmert die Gruft“ (BWV 205). Diese Kantate zeichnet sich durch ihre dramatische Handlung und ihre festliche Atmosphäre aus.
Das Festkonzert am Samstag, 25. Mai, steht mit den Kantaten „Lasst uns sorgen, lasst uns wachen“ (BWV 213) und „Tönet, ihr Pauken“ (BWV 214) unter der Überschrift „Weihnachtsoratorium im Sommer“. Im Festgottesdienst am Sonntag, 26. Mai, steht dann Bachs Kirchenkantate „Lobe den Herren, meine Seele“ (BWV 69a) ganz im Zentrum. Diese Kantate ist eine Lobpreisung Gottes und verkörpert die feierliche Atmosphäre eines Gottesdienstes. Sie ist ein herausragendes Beispiel für Bachs meisterhafte Verschmelzung von musikalischer Schönheit und spiritueller Tiefe.
Trotz ihrer Unterschiede in Stil und Thema teilen diese Kantaten die unverkennbare Handschrift Bachs: virtuose Kompositionen, tiefe emotionale Resonanz und eine unübertroffene Fähigkeit, die menschliche Seele zu berühren.
Die Musikwissenschaftlerin Dr. Christine Blanken wird in die Kantaten einführen. Die Bach-Spezialistin studierte unter anderem in Göttingen und Wien und war zwischen 1999 und 2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Johann-Sebastian-Bach-Institut in Göttingen. Seit 2005 ist sie stellvertretende Leiterin des Leipziger Bach-Archivs.
Als Solistinnen und Solisten konnten die Sopranistin Anna Nesyba und die Altistin Nicole Pieper sowie Tenor Michael Connaire und Bass Thomas Laske gewonnen werden. „Die Bach-Tage entfalten Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus, und immer häufiger reisen Gäste von außerhalb an“, sagt die Regionalbischöfin. „Ich bin dankbar, dass es ihn gibt, diesen Schatz, diese Musik. Ich bin dankbar für alle, die Lust daran haben, diese Musik im Hier und Heute mit Leben zu füllen.“
Anna Nesyba, Sopran, Nicole Pieper, Alt, Michael Connaire, Tenor, Thomas Laske, Bass, Jacobikantorei, Kammerchor St. Jacobi, Göttinger Barockorchester, Leitung Stefan Kordes, Einführungen: Dr. Christine Blanken (Leipzig)
Fr, 24.5., 20 Uhr: Eröffnungskonzert - Johann Sebastian Bach: Kantaten "Wir danken dir" BWV 29, und "Zerreißet, zersprenget, zertrümmert die Gruft" BWV 205
Sa, 25.5., 18 Uhr: Festkonzert "Weihnachtsoratorium im Sommer" - Johann Sebastian Bach: Kantaten "Lasst uns sorgen, lasst uns wachen" BWV 213 und "Tönet, ihr Pauken" BWV 214
So, 26.5., 11 Uhr: Festgottesdienst - Johann Sebastian Bach: Kantate "Lobe den Herrn, meine Seele" BWV 69a
Sprengel Hildesheim-Göttingen/gmu