Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Es erinnert daran, dass es eine Kraft gibt, die mit den größten Herausforderungen fertig werden kann. Der Geist weht, wo er will, sagt man. Dass er sich nicht dingfest machen lässt, gehört zu seinem Wesen. Die Jesus-Jünger sind erfüllt vom Geist Gottes. Sicht- und hörbar wird er wie Feuerzungen und das Brausen eines Sturmes. Die Botschaft von Gottes Lebens- und Versöhnungskraft kommt unter die Leute und nimmt ihren Lauf. Es ist ein ständig neues Ringen in aller Verwirrtheit, Orientierungslosigkeit, mancher Erschütterungen und Verletzungen, im Großen wie im Kleinen. Pfingsten aber lenkt die Aufmerksamkeit weg von den Schwierigkeiten auf die Möglichkeiten.
Für mich macht diesen Geist heilig, dass er gerade dort spürbar werden kann, wo heilloses Durcheinander oder Chaos herrscht. Dass er dort konkret und greifbar wird: Wo, wie in der Seelsorge, Traumatisierte stabilisiert und Trauernde getröstet werden, mit ermutigenden Worten oder auch mit verständnisvollem Schweigen. Wo, wie in der Diakonie, für Benachteiligte und Ratsuchende Hilfsmöglichkeiten angeboten und in Anspruch genommen werden. Wo Minderheiten ernst genommen werden und Andersdenkenden mit Toleranz begegnet wird. Wo Menschen einander verstehen, auch wenn sie in unterschiedlichen Sprachen reden. Öffnen wir unsere Herzen für diese Geistkraft! Auf dass unsere Widerstandsfähigkeit, die Hoffnung und Zuversicht auf ein gelingendes Leben gestärkt werden. In dem Sinne wünsche ich uns allen Frohe Pfingsten.
Pastor Thorsten Rohloff
Pastor Thorsten Rohloff
Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Petri Weende