„Sorgt euch nicht! Wer dann?“ war das Motto des ökumenischen Frauen*Sonntages 2024, in dem es um „Care“-Sorgearbeit ging. Frauen aus der evangelischen und katholischen Gemeinde der Weststadt Göttingens gestalteten gemeinsam den Gottesdienst, der in der evangelischen Christuskirche gefeiert wurde.
Die bekannte Geschichte der Schwestern Maria und Marta aus dem Lukasevangelium reizt zum Widerspruch, weil sie ein altmodisches Rollenbild von Frauen in Familie, Beruf, Kirche und Gesellschaft widerspiegelt - aktiv und handlungsstark wie Marta zu sein oder geistig und kontemplativ wie Maria. In ihrer Predigt beleuchtete Pastorin i.R. Sigrid Harms diese beiden Frauen und ihre Rollen.
Care-Arbeit ist nicht nur Frauenaufgabe, aber in der Gesellschaft wird die (Für)Sorge um Andere hauptsächlich den Frauen zugeschrieben, oft sogar immer noch wie selbstverständlich von ihnen erwartet.
In einem Gedankenspiel waren die Gottesdienstbesuchenden eingeladen, auf den Inhalt und die Verteilung der Care-Arbeit in ihren Alltag und ihren Familien zu schauen und zu reflektieren, ob sie dem vorherrschenden Bild in der Gesellschaft entspricht.
Berührende und stärkende Gebete, Fürbitten und Texte durchzogen den Gottesdienst, musikalisch untermalt von kraft- und inhaltsvollen Liedern an der Orgel.
Ein Gottesdienst, der zum Nachdenken anregte über Maria und Marta, über die Rolle der Care-Arbeit in der Gesellschaft und im eigenen Alltag. Deutlich wurde, dass uns Gott begleitet, in welcher Rolle wir auch sind. So heißt es in einem Gebet:
„Du siehst uns, Gott, und alles, was uns in dieser Woche begegnet ist:
Was uns berührt hat, was uns herausfordert, was nachklingt in uns.
Möge uns bleiben, was wertvoll war. Möge wachsen, was gut begonnen hat.
Du siehst uns, Gott, und am Ende sind wir noch immer bei dir.“
(basierend auf: freitöne, S. 238)
Was uns berührt hat, was uns herausfordert, was nachklingt in uns.
Möge uns bleiben, was wertvoll war. Möge wachsen, was gut begonnen hat.
Du siehst uns, Gott, und am Ende sind wir noch immer bei dir.“
(basierend auf: freitöne, S. 238)
Nach dem Gottesdienst waren alle eingeladen an einen liebevoll und reichlich gedeckten Tisch zur Begegnung und zum weiteren Austausch. Auch ein sorgfältig thematisch zusammengestelltes Geschenkpäckchen zum Thema mit weiterführenden Gedanken lag für jede:n bereit.
Herzlichen Dank an Sigrid Harms, Renate Apel und Irmtraud Kohrs für die wunderbare Gestaltung des Gottesdienstes und an Dr. Andreas Brandt für die musikalische Begleitung.
Text und Fotos: Carolin Herbke, St. Godehard