Mit dem Zeichenstift gekonnt skizziert oder mit Farbe detailreich ausgearbeitet: Harald Schmidt gibt in seinen Bildern facettenreiche Ansichten von Orten, Landschaft und Natur der Region wieder. Eine Auswahl davon ist jetzt in der St. Blasius Kirche in Hann. Münden zu sehen, vom 11. Juni bis zum 30. Juli, täglich geöffnet von 11 bis 17 Uhr, Eintritt frei. Die offizielle Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, 11. Juni, 10 UHr, im Gottesdienst statt.
Da tummeln sich auf dem sommerlich belebten Mündener Kirchplatz die Menschen, eine Wicke streckt ihre Blüte dem blauen Himmel entgegen, die Sababurg thront majestätisch über dem Wald. Der Künstler und Kunstpädagoge arbeitet mit Aquarellkreide und -farbe, mit Sepiastift und in Öl. Details aus der Natur, wie unter der Lupe betrachtet, gehören zu seinen älteren Arbeiten. Mit einer speziellen Mischtechnik aus Wasser- oder Acrylfarbe, die er mit Pastellkreise übermalte, hebt er die Strukturen von Oberflächen zum Greifen plastisch heraus. Bei den Landschafts- und Ortsansichten hält er sich nicht nur getreu ans Original, sondern fügt auch gerne mal mit kleinen Extras dem Bild eine besondere Note hinzu. So wird die gefällige Landschaft mit einem knorrigen, liegenden Baum im Vordergrund gleich ein wenig verwegener, ein Zitronenfalter auf der Blüte setzt einen Farbtupfer ins Bild.
Voriges Jahr war Harald Schmidt beim Besuch einer anderen Ausstellung in St. Blasius mit Dunja Christokat vom Blasiusausschuss ins Gespräch gekommen – das war der erste Schritt zur jetzigen Ausstellung. Das Jahr Vorlaufzeit ermöglichte es ihm, seinen Bildern noch eine ganze Reihe von Mündener Ansichten hinzuzufügen. Dabei nimmt er die Kamera zu Hilfe. Von den Fotos ausgehend entstehen dann im Atelier die Bilder. Anders ließen sich Motive wie ein vorbeibrausender Zug auch gar nicht einfangen, beschreibt es Harald Schmidt. Dennoch sind die Bilder mehr als nur Momentaufnahmen. Sie seien eine „Hommage an die jeweiligen Orte und zeigen ihre kulturelle Bedeutung, die unsere christlich geprägte Kultur widerspiegelt“, beschreibt es Schmidt. „Es ist dann eine Herausforderung, die Motive künstlerisch anspruchsvoll festzuhalten. Das bedeutet im Gegensatz zur Fotografie, sich intensiv über längere Zeit mit dem ausgewählten Motiv auseinanderzusetzen.“
Die Kirche sei ein sehr schöner Ausstellungsraum, sagt Schmidt, davon stünden nicht viele zur Verfügung. Dabei blickt er bereits auf eine ganze Reihe auch größerer Ausstellungen zurück. In die Ausstellungen in der Kirche kommen gezielt die Menschen, die sich für die Kunst interessieren, bestätigt Dunja Christokat, und auch von Touristen, die das Angebot vielleicht eher zufällig entdecken, werde es gern angenommen. So wird die Kirche belebt und die Kunst vielen Interessierten zugänglich gemacht. Möglich wird das nicht zuletzt durch das Team Kirchenaufsicht, dass über den Sommer für eine offene St. Blasius Kirche sorgt.