Dr. Johanna Goldbach erhält das Verdienstkreuz 1. Klasse

Fri, 17 Jan 2025 14:03:46 +0000 von Bettina Sangerhausen

© B. Sangerhausen
Dr. Johanna Goldbach
„Sie haben mit ihrem Lebenswerk unzählige Menschen berührt“, sagte Landrat Marcel Riethig, Kreis Göttingen, zu Dr. Johanna Goldbach, als er ihr am Donnerstag in Hann. Münden das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreichte. Es ist die höchste Auszeichnung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Allgemeinwohl zu vergeben hat. Die Auszeichnung sei „Ausdruck tiefster Wertschätzung und Anerkennung“, sagte Riethig. Sie ehre nicht nur die Taten, sondern auch die innere Haltung. 
Johanna Goldbach ist seit 2003 ehrenamtlich beim ambulanten Hospizdienst Alpha in Hann. Münden aktiv. Sie habe vielen Menschen Trost gegeben am Ende deren Lebens, skizzierten es Johanna Meyer und Eva Maschinski, Koordinatorinnen bei Alpha. Dabei arbeitet die Geehrte in allen Varianten der Hospizarbeit mit, von der Begleitung Sterbender zuhause bis zur Sprechstunde im Klinikum Hann. Münden. Darüber hinaus engagiert sich Johanna Goldbach in der Flüchtlingsarbeit und in der Kirchengemeinde. Alle Arbeitsfelder sind im Corvinushaus in Hann. Münden, wo die Feierstunde stattfand, unter einem Dach, womit auch das Haus ein Symbol für den Dienst am Menschen und damit besonders passend für den Anlass sei, sagte Landrat Riethig. Nach wie vor sei unsere Gesellschaft „auf Menschen angewiesen, die über die tägliche Pflichterfüllung hinaus eigene Interessen zurückstellen, um sich dem Gemeinwohl zu widmen.“ Ohne diese Menschen sei kein Staat zu machen. Riethig drückte seinen allerhöchsten Respekt für Johanna Goldbach aus, die 2008 eine Weiterbildung in Kinderhospizarbeit absolvierte. Die christlichen Werte, insbesondere ihre Überzeugung der Nächstenliebe, seien der rote Faden in Johanna Goldbachs Handeln, beschrieb es Riethig weiter. „Sie geben Ihnen sicherlich die Kraft, die Sie brauchen, um mit emotional belastenden Situationen umzugehen.“
Mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse werde „Ihr zweites Lebenswerk“ ausgezeichnet. Das Verdienstkreuz am Bande hat Johanna Goldbach bereits für ihr erstes Lebenswerk erhalten, ihre Arbeit als Kinderärztin in Botswana, wo sie an AIDS erkrankten Menschen half und diese bis zum Tod begleitete. Kaum nach Deutschland zurückgekehrt, begann sie sofort, sich hier zu engagieren.  In Anlehnung „an eine berühmte Ordensfrau“ nannte Landrat Riethig die Geehrte „Mutter Johanna“. Sie sei eine würdige Trägerin des Verdienstkreuzes und ein Vorbild. 
Die Glückwünsche der Stadt Hann. Münden überbrachte Gudrun Surup, stellvertretende Bürgermeisterin, mit den Worten „wir sind stolz, Sie als Mündenerin unter uns zu wissen“. Ulrich Görnandt gratulierte im Namen der Bürgerstiftung Stationäres und Ambulantes Hospiz Hann. Münden und als alter Freund aus Kindertagen. Klinikseelsorgerin Heide Michaela Panke nannte Johanna Goldbach „unseren Alltagsengel“. Almuth de Buhr-Böckmann, Pastorin der Evangelisch-lutherischen Stadtkirchengemeinde Münden, staunte, „was ein Mensch alles tun kann für die Menschen“ und sprach ihr den Segen zu.
Ihre Gaben seien zu Aufgaben geworden, beschrieb es Johanna Goldbach selbst. Im Studium zur Christin aus Überzeugung geworden arbeitete sie 26 Jahre in Botswana und seit nunmehr rund 22 Jahren ehrenamtlich beim Hospizdienst Alpha. „Für rüstige Ruheständler gibt es ja eine Vielzahl an Aufgaben“. Die Hospizarbeit bereichere und ermutige sie oft selbst, und sie freue sich, dass inzwischen auch junge Leute nachgerückt seien. Dankbar, in Demut und stellvertretend für die anderen Ehrenamtlichen nahm sie die Auszeichnung an. 
Einen musikalischen Gruß zum Schluss gab es vom Morgenchor der Stadtkirchengemeinde. Als Kirchenmusikdirektor Detelef Renneberg bei „Möge die Straße uns zusammenführen“ alle zum Mitsingen einlud, ließen sich die Gäste nicht lange bitten. 
Bestätigen

Bist du sicher?