Bettina Sangerhausen erhielt Verdienstmedaille des Landes Niedersachsen

Wed, 19 Jun 2024 22:00:00 +0000 von Jeanine Rudat

© Matthias Simon/Stadt Hann. Münden
Landrat Marcel Riethig (vordere Reihe, 2.v.re.) überreichte Bettina Sangerhausen (Mitte) die Verdienstmedaille des Landes Niedersachsen nebst Urkunde für ihr ehrenamtliches Engagement im Nähcafé. Die Wegbegleiter:innen (v.li.) Andreas Borchert, Julia Mink, Guido Hartmann (Ehemann), Eleonore Dehnerdt, Helga Hillebrecht sowie Bürgermeister Tobias Dannenberg freuten sich mit der 58-Jährigen über die Auszeichnung.
Die Stadtverwaltung Hann. Münden hatte die Ehrung vorgeschlagen und berichtet: "Im Jahr 2021 feierte Niedersachsen seinen 75. Landesgeburtstag. Der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund nahm dies zum Anlass, um Mitbürger:innen ausfindig zu machen, die sich seit Jahrzehnten vorbildlich und uneigennützig engagieren und durch ihr ehrenamtliches Engagement zu einem gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen.
 
Obwohl es mit dem Versicherungsschutz für Ehrenamtliche, die Ehrenamtskarte mit speziellen Vergütungen in verschiedenen Bereichen sowie den Niedersachsenpreis für Bürgerengagement bereits einige Würdigungen für die Freiwilligenarbeit existieren, nahm die Landesregierung den Landesgeburtstag zum Anlass, um vor allem nach besonderen Verdiensten von Frauen zu suchen und ihren wertvollen Beitrag für das Gemeinwesen mit der Verleihung der Niedersächsischen Landesmedaille hervorzuheben. Die Niedersächsische Landesmedaille wird als höchste Auszeichnung an Persönlichkeiten verliehen, die sich durch außergewöhnliche Leistungen um das Land Niedersachsen verdient gemacht haben und um gleichzeitig anderen einen Impuls zu geben, sich ebenfalls zu engagieren. 
 
Den an die Kommunen gerichtete Aufruf des Städte- und Gemeindebundes, Kandidat:innen für eine Ehrung zu benennen, kam die Stadtverwaltung Hann. Münden nach: Sie schlug Bettina Sangerhausen vor. Die 58-Jährige hat sich vor allem im „Nähcafé für Frauen“ als Ehrenamtliche der Diakonie in Münden (Diakonieverband Göttingen-Münden) in Kooperation mit dem Verein Bürgertreff e.V. verdient gemacht. 
Das Nähcafé in den Räumen des Bürgertreffs (Ziegelstraße 56) ist eine Initiative zur Unterstützung von Frauen mit und ohne Migrationshintergrund. Diese treffen sich immer mittwochs von 15.30 bis 17.30 Uhr, um miteinander zu nähen, zu basteln und sich auszutauschen. Auch Frauen, die nicht nähen können, sind eingeladen zum Gespräch. Im Rahmen der Flüchtlingsberatung der Diakonie in Münden stellt das Nähcafé nun schon seit neun Jahren eine gute Möglichkeit dar, um besonders die Frauen mit Fluchterfahrung zu unterstützen. 
 
Landrat Marcel Riethig überreichte Bettina Sangerhausen im Namen des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil am vergangenen Donnerstag im Corvinushaus die Niedersächsische Verdienstmedaille. Unter den Augen langjähriger Wegbegleiter:innen wie Helga Hillebrecht (Kirchenvorstand Ev. luth. Stadtkirchengemeinde Münden), Eleonore Dehnerdt (u.a. aktiv für die „Amtlich anerkannten Blühstellen“ oder der Initiative „Münden blüht und Summt“) und Andreas Borchert (Lions Club, Vorstand Mittelalterdorf Steinrode) sowie Bürgermeister Tobias Dannenberg und Julia Mink (Flüchtlingsberatung der Diakonie), hielt Riethig fest: „Frau Sangerhausen erhält die Auszeichnung für ihren persönlichen Einsatz, für den Dienst an ihren Mitmenschen. Geehrt wird stets der Mensch, nicht die Tat. Somit ist Frau Sangerhausen ein Vorbild für andere, die ihrem Engagement nacheifern mögen. Das Nähcafé wurde 2015 aus der Taufe gehoben. In einer Zeit, in der Geflüchtete in großer Zahl bei uns aufgenommen wurden. Das Nähcafé schlug soziale Brücken und sorgte für Verbindungen unter den Menschen und Integration. Hier können sich unterschiedliche Kulturen begegnen und ein Gefühl von Schutz, Geborgenheit und Heimat erfahren.“
 
Bettina Sangerhausen dankte Marcel Riethig für die Auszeichnung, die sie „stellvertretend für hunderte anderer freiwilliger Aktiver“ entgegennahm, die tagtäglich in und um Hann. Münden Gutes für die Gesellschaft leisten würden: „Ich hätte diese Auszeichnung vielen anderen unheimlich gegönnt, freue mich persönlich aber auch sehr darüber.“
 
Angesprochen auf die Entstehung des Nähcafés, erklärte sie: „Als viele Geflüchtete, vor allem Familien, vor neun Jahren in der Stadt untergekommen waren, wollten wir für sie ein integratives Angebot schaffen. Damals gab es sehr viele Kleiderspenden und es mussten Blusen oder Hosen angepasst oder ausgebessert werden. Im Nähcafé konnten wir Nützliches mit dem Angenehmen verbinden und so entstand die Idee, ein festes Angebot für den Veranstaltungskalender des Bürgertreffs zu entwickeln.“
 
Informationen zum Nähcafé erhalten Interessierte per E-Mail unter bettina.sangerhausen@evlka.de sowie auf der Internetseite https://diakonie-muenden.wir-e.de/termine. An dieser Stelle weist Bettina Sangerhausen darauf hin, dass sich das Nähcafé-Team über die eine oder andere personelle Verstärkung sehr freuen würde."
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