Jugendliche aus Elliehausen, Esebeck und Holtensen spenden 750 Euro von dem Geld, was sie zur ihrer Konfirmation bekommen haben, an das geplante Göttinger Kinder- und Jugendhospiz Sternenlichter.
„Ich finde es großartig, dass die Konfis nicht nur an sich, sondern auch an andere denken“, so Pastorin Franziska Albrecht. „Mit dem Tod setzen sich Jugendliche eher nicht auseinander. Das war in diesem Kurs anders. Da gab es einige, die Krankheit und Tod aus dem Familienkontext kennen. Das lässt einen schneller den Ernst des Lebens erkennen. Die Konfirmand:innenspende ist eine Tradition in den Dörfern Holtensen, Elliehausen und Esebeck. Die Jugendlichen suchen sich selbst ein Projekt aus, das ihnen am Herzen liegt. In diesem Jahr gab es kein langes Überlegen. Ein Mädchen hat das Kinder- und Jugendhospiz Sternenlichter vorgeschlagen und alle waren sofort einverstanden. Es ist erstaunlich, wie viel Geld zusammengekommen ist. Jede:r konnte geben, was er oder sie wollte. Ohne dass die genaue Summe bekannt war. Mit einer solchen Spendenbereitschaft habe ich nicht gerechnet. Die Konfirmierten haben mich echt ´geflasht´. Das Geld wird viel Gutes bewirken. Und das finden alle toll.“
„Wir freuen uns immer besonders, wenn sich junge Menschen für den Aufbau unseres Kinder- und Jugendhospizes einsetzen – ganz herzlichen Dank für die Spende und das damit verbundene Engagement für Kinder und Jugendliche, die an einer lebensverkürzenden Erkrankung leiden“, freut sich Maren Iben, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising der DRK-Schwesternschaft Georgia-Augusta e.V., die das Kinder- und Jugendhospiz später betreiben wird. „Das können zum Beispiel fortschreitende Muskel- und Nervenerkrankungen (z.B. Muskeldystrophie), unheilbare Stoffwechsel- oder Krebserkrankungen oder schwere Hirnschädigungen durch Frühgeburt oder Unfall sein. Derzeit benötigen wir Spenden, um die Inneneinrichtung des Kinder- und Jugendhospizes Sternenlichter zu finanzieren. Dabei gilt: Je mehr Spenden wir erhalten, desto schöner und umfangreicher wird die Erstausstattung unserer stationären Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzenden Erkrankungen und ihre Familien.“
Über das Kinder- und Jugendhospiz Sternenlichter
Die Göttinger DRK-Schwesternschaft Georgia-Augusta e.V. arbeitet derzeit an der Realisierung des stationären Kinder- und Jugendhospizes Sternenlichter – unterstützt von einem Förderverein und einem wachsenden Netzwerk von Spender:innen. Im Altdorf des Göttinger Ortsteils Grone entsteht ein Zentrum für Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzenden Erkrankungen sowie ihre Familien. Kinderhospizarbeit bezieht immer die gesamte Familie mit ein. So kann in einem Kinder- und Jugendhospiz nicht nur das schwerstkranke Kind / der schwerstkranke Jugendliche aufgenommen werden, sondern auch die Eltern (oder andere nahe Bezugspersonen) sowie die Geschwister. Die Familien können bis zu 28 Tage im Jahr ins Kinder- und Jugendhospiz kommen, um sich ein wenig zu erholen und neue Kraft zu sammeln. Voraussetzung ist die Diagnose der lebensverkürzenden Erkrankung des Kindes. Viele Familien kommen somit über Jahre hinweg immer wieder in ein Kinder- und Jugendhospiz, um sich von dem oft psychisch stark fordernden Alltag zu entlasten. Kommt das betroffene Kind / der betroffene Jugendliche in die letzte Lebensphase, ist der Aufenthalt nicht auf 28 Tage beschränkt. Die Betroffenen versterben dann im Kinder- und Jugendhospiz. Im Anschluss steht die Trauerbegleitung der Familie im Zentrum der Arbeit. Auch der gegenseitige Austausch der Eltern untereinander, der ein Gefühl des „Nicht-Alleinseins“ vermittelt, ist ein wichtiger Bestandteil der Kinderhospizarbeit. Das Kinder- und Jugendhospiz Sternenlichter in Göttingen wird nach seiner Fertigstellung das dritte stationäre Kinder- und Jugendhospiz in Niedersachsen sein.