Am 13. Juli fand auf dem Kirchplatz unserer Friedenskirche auf dem Hagenberg ein ökumenischer Festgottesdienst zum Gedenken an Kaiser Heinrich II statt.
Den Gottesdienst zelebrierte Dechant Wigbert Schwarze zusammen mit Pastor Ralf Reuter von unserer Weststadt-Kirchengemeinde (Friedenskirche). Nach dem Eingangslied „Aus den Dörfern und aus Städten, von ganz nach und auch von fern…“ erläuterte Pastor Reuter den anwesenden Gottesdienstbesucher:innen den Anlass des Gottesdienstes: Kaiser Heinrich II. verstarb hier an der Pfalz Grona vor genau 1000 Jahren. So lag es nahe, dass dieser Tag auch geistlich begangen werden müsste, denn im Psalm 90 spricht der Beter zu Gott: „So seien unsere Worte geborgen in Geschichte, Höhen und Tiefen. Gott schenke uns Freiheit und Zukunft.“
Pastor Reuter führte weiter aus, dass die Friedenskirche als erste Kirche in Göttingen nach dem 2. Weltkrieg errichtet wurde und man damals bewusst die Namensgebung „Frieden“ gewählt habe.
Auch Dechant Wigbert Schwarze begrüßte alle Anwesenden und gratulierte zunächst allen Personen mit dem Namen Heinrich, Heinz, Heiner zum heutigen Namenstag. (Heinrich II wurde im Jahr 1146 von Papst Eugen III. heiliggesprochen.) Er sagte weiter „Gott verbindet die heutigen Menschen mit denen vor 1000 Jahren in Wort und Sakrament bei dieser Hl. Messe.“
Die Ökumene wurde durch Gebete, Lesung und Fürbitten durch Pastor Reuter und dem Kirchenvorstand der Weststadt-Kirchengemeinde im Gottesdienst eingebracht.
Das Evangelium verkündigte Diakon Prof. Dr. Heinrich Detering.
Daran schloss sich seine Predigt an, die er mit den Worten „Brüder und Schwestern aller Nationen“ begann. Die Predigt enthielt seine persönlichen Gedanken, den historischen Bezug zur Pfalz Grona und dem Leben zur Person Heinrich II. Im Gedenken an seinen Namenspatron führte er aus, welche Bedeutung dieser Platz für ihn habe. Jährlich sei er auf den Berg gekommen bzw. „gepilgert“. Als Pilger habe er die besondere Stille weit ab von der Stadt betend genießen können.
Er sprach über Kaiser Heinrich II., seine Krönung durch Papst Benedikt VIII. in Rom, sein Leben, seine Charakterzüge und erklärte weiter, welche Bedeutung die Pfalz Grona für Heinrich II. und für das Umland gehabt habe. Diakon Detering sprach von den Aufgaben Heinrichs II. und welche Anliegen er für wichtig hielt und auch durchsetzen wollte, z. B. die Klosterreform und die Missionierung der Sachsen.
Heinrich II. war ein strenger Regent, der vieles mit Härte durchsetzte. Die Strenge und Härte waren wohl auch auf seinen Gesundheitszustand zurückzuführen. Er litt stets unter extremen Schmerzen, bedingt durch heftige Krampfanfälle. Heinrich II. liebte aber auch die Ruhe und immer wieder zog er sich ins Kloster zurück. Gerne wäre er Mönch geworden, doch dies war ihm nicht vergönnt, denn seine Aufgabe war es in der Welt zu bleiben und zu regieren, so formulierte es ihm ein Abt.
Nach der Predigt folgte die Eucharistiefeier. Zum Empfang der Kommunion wurden alle Gläubigen eingeladen, was gerne von vielen angenommen wurde.
Sendung und Segen spendeten Dechant Schwarze und Pastor Reuter gemeinsam.
Mit dem Lied: „Möge die Straße uns zusammenführen…“ endete der Open-Air-Gottesdienst in der Abendsonne auf dem lichtüberfluteten Kirchplatz der Friedenskirche.
Danksagung:
Herzlichen Dank allen Haupt- und Ehrenamtlichen, die diesen Gottesdienst ermöglichten, gestalteten und in vielfältiger Art und Weise zu diesem besonderen Ereignis beigetragen haben.
Herzlichen Dank an die Familie Kantus für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes.
Herzlichen Dank an den Verein „wir-von-Hagenberg eV.“
Text: Renate Apel, St. Godehard, Fotos: Gemeinde St. Godehard