Der 9. November wird wohl für immer untrennbar mit der Reichspogromnacht 1938 verbunden sein, dem Tag, als in Deutschland Synagogen brannten, Juden und Jüdinnen gedemütigt, misshandelt und getötet wurden. Seit frühester Jugend ist für mich als Lehre aus diesen Geschehnissen die Überzeugung entstanden, dass es nur ein „Nie wieder“ als Reaktion geben kann. Und falls ich Antisemitismus erlebe, dass ich mit einer Grundhaltung von Solidarität, Respekt und Toleranz widerspreche. Mein Wunsch, meine Hoffnung und mein Appell sind, dass Juden und Jüdinnen von Allen akzeptiert und respektiert werden, damit sie sich sicher, zuhause und wertgeschätzt fühlen können.
Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) lädt gemeinsam mit der Stadt Göttingen heute zur Gedenkstunde am Platz der Synagoge ein. Im Zentrum des Erinnerns an die Novemberpogrome steht die Göttinger Familie Meininger, Harry, Thekla, Ilse, Ludwig, Else und Käthe, die im Terror gelebt haben und die von den Nazis ausgelöscht wurde. Mit unserer Teilnahme Gedenken wir der Familie und allen anderen Opfern und setzen ein Zeichen, dass Juden und Jüdinnen ein gleichberechtigter Teil in unserer Gesellschaft sind und wir solidarisch an ihrer Seite stehen. Für immer!
Mike Wacker, Leiter der Straßensozialarbeit des Diakonieverbands im Ev.-luth. Kirchenkreis Göttingen-Münden