Ein alter Ort, von dem aus schon im Mittelalter ein neues Verständnis von Kirche in die Welt getragen wurde, ist das Kloster Bursfelde. Ein Ort mit Geschichte, der früher wie heute aber auch für Erneuerung steht – genau der richtige Platz, um mit einem Fest denen zu danken, die mit großem Einsatz am Zusammenschluss der Kirchenkreise Göttingen und Münden mitgearbeitet haben.
In voll besetzter Klosterkirche spannten Pastorin Silke Harms, Geistliches Zentrum Kloster Bursfelde, und Frank Uhlhorn, Superintendent Evangelisch-lutherischer Kirchenkreis Göttingen-Münden, den Bogen vom Mittelalter bis ins Jetzt.
Auf einer mittelalterlichen Karte im Vatikan ist „Bursfeld“ eingezeichnet, sagte Silke Harms, und sie skizzierte, wie Abt Johannes Dederoth ab 1433 aus dem im Niedergang begriffenen Kloster einen blühenden Ort mit Ausstrahlungskraft machte. Das kleine Bursfelde wurde zu einem wichtigen Ort. Die Reformbewegung „Bursfelder Kongregation“ brachte mehr als 100 Klöster in ganz Europa zusammen. So wurde aus etwas Kleinem etwas ganz Großes. Den Gedanken griff Frank Uhlhorn auf und übertrug ihn auf die heutige Situation. Heute, wo Kirche „immer kleiner und immer älter“ werde, dürften wir „uns nicht kleinmachen“, sondern unsere Hoffnung auf den Himmel richten, „unser kleines Stückwerk groß zu machen“.
Musik dazu gab´s vom Flötenkreis Münden unter der Leitung von Kreiskantorin Gabriele Renneberg und dem Kreisposaunenchor, geleitet von Günter Marstatt.
Synodenvorsitzender Steffen Magerhans und stellvertretende Superintendentin Franziska Albrecht gestalteten den Festakt mit. Göttingens Bürgermeister Dr. Ehsan Kangarani, Hann. Mündens Bürgermeister Tobias Dannenberg, Dr. Corinna Morys-Wortmann, Vorsitzende der ACK Göttingen, und von der katholischen Kirche Dechant Wigbert Schwarze schlossen sich mit Grußworten an, bevor das Gänseliesel und Doktor Eisenbart, die Symbolfiguren von Göttingen und Hann. Münden, zum Fest im Klostergarten überleiteten.
Dort sorgte zunächst noch einmal der Posaunenchor musikalisch für Feststimmung, bevor Barde Timo Heckmann von der Band Rabenweiß mit seiner Laute durch die Reihen schritt und mit den Gästen seine Späße trieb.
Schonmal Leitergolf gespielt oder Pois geschwungen? Beim Hnefatafl strategisch die Steine übers Brett gezogen oder beim Wikingerschach gut gezielt? Im und am kleinen Mittelalter-Zeltlager im Klostergarten standen Spiele wie diese für Jung und Alt bereit, gleich daneben waren das Büfett reichlich gedeckt.
Unter den schattenspendenden Bäumen verteilten sich Tische und Bänke, wo getafelt und geplaudert werden konnte.
Mit Chorgesang unter der Leitung von Kreiskantorin Gabriele Renneberg klang das Fest aus.