Die Evangelisch-lutherische Corvinusgemeinde in Göttingen, Grotefendstraße 36, lädt zu einem Vortrag von Landeskirchenrat i. R. Dr. Rainer Dinger ein: „Die Barmer Theologische Erklärung 1934 – ein Bekenntnis zur Zeit der Versuchung“, Freitag, 31. Mai, 18.00 Uhr. Mit dieser theologischen Erkärung wehrten sich im Jahr 1934 freie Synoden und einige Landeskirchen gegen ideologische und institutionelle Gleichschaltung.
"Gleichschaltung war das Instrument der Machtergreifung Hitlers, die sich in ungeahnter Geschwindigkeit Bahn brach, ideologische Verführung, institutionelle Gewalt, Rechtsbrüche und Opportunismus waren ihre Wegbereiter", heißt es in der Ankündigung der Corvinusgemeinde. Die Barmer Theologische Erklärung sei "ein Dokument des Widerstands, ein Schatz und Leuchtturm der Evangelischen Kirche in Deutschland." Und weiter: "In der evangelischen Kirche war durch massive Wahlbeeinflussung in den meisten Landeskirchen und Gemeinden eine Mehrheit der „Deutschen Christen“ an die Macht gekommen, durch sie eine „Reichskirchenregierug“ mit dem Hitlergünstling Ludwig Müller als „Reichsbischof“. Es regte sich aber Widerstand, als in einer Kundgebung im Sportpalast Berlin die Deutschen Christen ihr Programm offenbarten: Einführung des Arierparagraphen, eine heldische Jesusgestalt, Abschaffung des Alten Testaments, Aufbau einer völkischen Kirche. An vielen Orten entstanden Bekenntnisgemeinschaften, freie Synoden und Gemeinden, drangsaliert und schikaniert, kirchliche Strukturen wurden durch Rechtsbrüche zerstört. Das war die Stunde der Barmer Theologischen Erklärung, zu der sich Bekenntnisgemeinden und Landeskirchen zusammenfanden und an die wir mit dieser Veranstaltung zum 90. Jahrestag erinnern wollen."