Die Wanderausstellung „Sünde? Oder Spaß? Oder selbst schuld?“ der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention der Caritas Südniedersachsen kommt nach Göttingen. Im Foyer des Kreishauses, Reinhäuser Landstraße 4, wird sie von Mittwoch, 30. Oktober, ab 15:30 Uhr, bis einschließlich Montag, 11. November, zu sehen sein. Zugänglich sind die Infofolien montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr. Ein ausliegender Flyer zur Ausstellung kann mitgenommen werden. Begleitende Präventionsveranstaltungen bietet die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention, eine Einrichtung des Diakonieverbands im Kirchenkreis Göttingen-Münden an.
Gezeigt wird die Ausstellung unter der Schirmherrschaft von Kreisrat Conrad Finger. Er wird auch zur Eröffnung in Göttingen anwesend sein. Weitere Stationen im Landkreis Göttingen sind in Planung.
Anhand von Patientenzitaten vermittelt die Caritas-Suchtberatung mit ihrer Ausstellung, welches Elend Sucht-Betroffene durchleben. „Wir stellen die Ursachen in den Mittelpunkt“, erklärt Suchtberaterin Friederike Smilge. Über die Einzelschicksale soll Verständnis erweckt werden für die Lebenssituation von Betroffenen. Auf den großformatigen Folien sind Zitate von Menschen zu lesen, die durch einschneidende Lebensereignisse süchtig geworden sind.
Ob vom eigenen Vater vergewaltigt oder körperliche Schwerstarbeit, ob ärztlich verschriebene Schlafmittel oder Angstzustände in großen Menschenmengen, die Auslöser für ein Suchtverhaltenen werden in der Ausstellung vielfältig dargestellt. Neben Alkohol, Medikamenten und illegalen Drogen informiert sie auch über Verhaltenssüchte wie Spielsucht.
Bei der Konzeption war es Smilge mit ihrem Kollegen Jens Klie wichtig, über das „Verständnis für Betroffene und deren Erkrankung“ zu entstigmatisieren und präventiv zu wirken. „Stigma sorgt für verzögerte Behandlung. Die Leute kommen häufig erst spät zur Beratung“, sagt Klie. „Mit der Ausstellung wollen wir um Akzeptanz werben für die Tatsache, dass Sucht eine lebenslange chronische Erkrankung ist“, meinen die beiden Caritas-Mitarbeitenden. Darüber hinaus werden allgemeine Infos über Sucht geboten und das Beratungs- und Hilfesystem erklärt.
In Göttingen wird die Suchtberatung unter anderem im Auftrag des Landkreises von der Diakonie getragen. Die örtliche Fachstelle für Sucht und Suchtprävention ist erreichbar unter Telefon: 05 51 / 3 89 05-1 80 und über suchtberatung-goettingen.wir-e.de im Internet. Für ein Nachgespräch zum Ausstellungsbesuch können interessierte Gruppen mit der Diakonie-Suchtberatung einen Termin vereinbaren.